Europaweites Vorzeigeprojekt „Traunseetram“ hat Fahrt in ein neues Mobilitätszeitalter aufgenommen

Europaweites Vorzeigeprojekt „Traunseetram“ hat Fahrt in ein neues Mobilitätszeitalter aufgenommen 1024 576 Elisabeth Buchegger

Volle Fahrt voraus lautet die Devise nach dem fulminanten Eröffnungsfest der Traunseetram am Samstag, 1. September 2018.

Denn ab sofort gibt es gleich mehrere Gründe das Auto in der Garage zu lassen und alle Vorzüge der Traunseetram auszuprobieren. Durch den Zusammenschluss der Traunseebahn und der Gmundner Straßenbahn kann man von Vorchdorf bis zum Gmundner Hauptbahnhof und von dort aus in den Rest der Welt fahren. Fürs erste gilt jedoch: Einfach mal einsteigen, ausprobieren und die Region mit der Traunseetram erkunden!

Ein kundenfreundlicher Halbstundentakt – zwischen Bahnhof Gmunden und Bahnhof Engelhof sogar noch in kürzeren Intervallen – und verlängerte Fahrzeiten sowie modernst ausgestattete Haltestellen und voller Komfort in den hochmodernen Fahrzeugen der Marke Tramlink V3 machen Bahnfahren zum Erlebnis. Sowohl für unsere Gäste als auch für alle Bewohner der Region. Warum nicht ein Auto einsparen und den Arbeitsweg mit der Bahn zurücklegen oder Taxi-Mama in den Ruhestand schicken und die Kids mit der Bahn zum Shoppen, zur Musikschule, ins Kino oder zu anderen Freizeitaktivitäten schicken? Vermeiden Sie Parkplatzstress und unnötige Kosten und steigen direkt in der Gmundner Innenstadt zum Shoppen barrierefrei aus oder genießen das eine oder andere Achterl bei den Wirten entlang der Bahnstrecke. All dies ist ab sofort keine Zukunftsvision mehr – Bahnfahren ermöglicht völlig neue Perspektiven. Man muss es einfach ausprobieren. Und zwar bis zum 14. September gratis und dann zu attraktiven Tarifen.

„Schon während der Planung, Umsetzung und vor allem jetzt lassen wir ein Ziel nicht aus den Augen: Die Traunseetram als Herzstück eines nachhaltigen, öffentlichen Nahverkehrs zu etablieren und einen Beitrag zu einem urbanen Lebensstil zu leisten. Für die Menschen – für die Region,“ so Günter Neumann.

Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer dazu: „Die Durchbindung der Traunseetram von Vorchdorf über Kirchham und Gschwandt bis zum Bahnhof Gmunden ist eines der Leitprojekte für den Verkehr im Großraum Gmunden. Es schließt eine Lücke im öffentlichen Verkehrsnetz und ist ein modernes, attraktives Öffi-Angebot für die Bewohner, für Pendler und für Touristen. Mit der neuen Traunseetram werten wir den Lebens- und Wirtschaftsraum Gmunden deutlich auf und entwickeln ihn weiter.“

4 Jahre Bauzeit

Nach ersten Planungsüberlegungen Ende der 2000er-Jahre wurde das Projekt in den Regionalverkehrsplan aufgenommen und mit 4. September 2014 erfolgte der Spatenstich am Klosterplatz. Seither wurde in den exakt 4 Jahren Bauzeit in insgesamt 220 000 Arbeitsstunden der ausführenden Baufirmen das Großprojekt verwirklicht. Insgesamt 11.800 m3 Beton wurden verarbeitet und 1.601 m Gleisfelder verlegt. Zusätzlich wurden 3 Weichen, 3 Schienenauszugsvorrichtungen und 3 Profilübergänge eingebaut. Der Verkehr wurde mit 4 Ampeln während des Brückenbaus geregelt.

Begeisterung fürs Bahnfahren wecken

Um den Menschen das Bahnfahren so schmackhaft wie möglich zu machen, wurde parallel zu den sicht- und spürbaren Bauarbeiten viel Informations- und Imagearbeit geleistet. In Zusammenarbeit mit den Anrainergemeinden, der Stadt Gmunden und dem OÖVV sowie dem TechnoZ wurde ein gemeindeübergreifender Folder inklusive Freizeittipps und der Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten sowie eine App entwickelt. In Umsetzung sind auch Umgebungspläne an den Haltestellen sowie ein Leitsystem zur Bahn.

„Es ist uns wichtig den Menschen die Hemmschwelle so gut als möglich zu nehmen und zu versuchen alle Zielgruppen mit einfachen Tarifen und schnellem Zugang zu Informationen quasi abzuholen,“ so Günter Neumann dazu und weiter: „Wir greifen hier den europaweiten Trend zum Bahnfahren auf, denn aktuelle Studien belegen, dass bereits 58 % der Fahrgäste heute Strecken mit der Bahn fahren, die sie früher mit dem Auto zurückgelegt haben, jeder vierte davon sogar viele. Insgesamt sind seit dem Jahr 2005 die mit der Bahn in Österreich gefahrenenen Kilometer um rund 40 Prozent gestiegen. Das Potenzial ist enorm – häufig sind die Anschlussmöglichkeiten am Zielbahnhof eine Motivation für den Umstieg von der Straße auf die Schiene.* (Quelle: VCÖ-Bahntest 2018).“

Ausbau des regionalen Nahverkehrs

Deshalb ist der weitere Ausbau und die Sicherung der Qualität des öffentlichen Verkehrs für die Region trotz aller kritischer Stimmen enorm wichtig und zukunftsweisend. Mit der Anschlussmöglichkeit der Traunseetram vom Gmundner Bahnhof in die ÖBB eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten. Die Tendenz zu stark wachsenden Wohnsiedlungen und Betriebsansiedelungen entlang der Bahnstrecke in den Gemeinden Gschwandt, Kirchham und Vorchdorf bedürfen einer gut geplanten, nachhaltigen Infrastruktur. Mit dem Einsatz der hochmodernen Fahrzeuge Tramlink V3 der Marke Vossloh Stadler besetzt Stern & Hafferl in Sachen Sicherheit und Fahrkomfort eine Vorreiterrolle.

„Wir bewegen Menschen.“ Sowohl im wahrsten Sinne des Wortes als auch im übertragenen Sinn. Denn kaum ein Projekt hat die Menschen in den vergangenen Jahren so bewegt wie das Projekt Traunseetram. Nach dem Vorbild unserer Vorfahren ist es uns ein Anliegen, etwas  Nachhaltiges für die Region und die Menschen, die hier leben, zu schaffen. Deshalb haben wir uns auch genau überlegt, was macht Bahnfahren für die Menschen attraktiv, wohin geht der Trend in Sachen Mobilität? Mit der weitsichtigen Umsetzung des Projektes Traunseetram haben wir die Weichen für ein neues Mobilitätszeitalter gestellt,“ so Ing. Günter Neumann, Geschäftsführer Stern & Hafferl Verkehr und erinnert auf einen prominenten Befürworter des Projektes.

Denn schon Thomas Bernhard erkannte diese große Chance für Gmunden. Kurz vor seinem Tod hat er sich für die Erhaltung und Verlängerung der Gmundner Straßenbahn eingesetzt hat? Er schrieb einen engagierten Leserbrief an die Salzkammergut-Zeitung, in dem er sich vehement gegen die bevorstehende Einstellung der Straßenbahn wandte und ihre Wiederverlängerung zum Rathausplatz forderte. Damit hatte die damalige Initiative schon zu Beginn einen prominenten Fürsprecher, dessen Bedeutung in Gmunden aber erst viel später gebührend gewürdigt worden ist. Heute wäre Thomas Bernhard wohl mit dem, was wir bewirkt haben, zufrieden.

Bahnfahren ist die Zukunft. Bahnfahren ist smart.

Stimmen zum Projekt:

„Zwischen einer mutigen Vision und der nunmehrigen Realisierung dieses großartigen Projektes liegen viel Geduld und Engagement.

Herzlichen Dank an all jene, die ein Stück dieses steinigen Weges mitgegangen sind. Ich bin davon überzeugt, dass neben den zahlreichen Unterstützern auch die Kritiker der Vergangenheit schon bald zufriedene Fahrgäste sein werden“, erklärt Prof. Mag. Dr. Gerhard Gürtlich, Sektionschef im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie.

++++

Landesrat Mag. Günther Steinkellner: Die Traunseetram wird ein neues Mobilitätszeitalter einleiten. Das öffentliche Nahverkehrskonzept vernetzt die Regionen Vorchdorf, Kirchham, Gschwandt und Gmunden miteinander und bietet somit eine Bandbreite neuer Mobilitätslösungen für Schüler, Pendler und den Tourismus.

++++

Bürgermeister Mag. Stefan Krapf: Nun ist es endlich soweit – mit der Eröffnung der Traunseetram setzt Gmunden einen Meilenstein in eine moderne Zukunft. 4 harte Jahre sind Vergangenheit, nun wird Gmunden vom Mehrwert profitieren – ein neuer Bahnhof, eine generalsanierte Traunbrücke, ein attraktiveres Stadtbild, schön gestaltete Plätze, die Infrastruktur „unter der Erde“ auf neuestem technischen Standard. Zudem konnten wir die Straßenbahn, eines der  bekanntesten Gmundner Wahrzeichen mit 126-jähriger Geschichte, erhalten. Ein aufrichtiges Dankeschön allen Bürgerinnen und Bürgern, vor allem aber auch der Kaufmannschaft in der Innenstadt für die Geduld und das Durchhaltevermögen. Blicken wir gemeinsam in die Zukunft, nutzen wir das enorme Potenzial der Tram!

++++

Dipl.-Ing. Otfried Knoll, Obmann des Vereines Pro Gmundner Straßenbahn: „30 Jahre ehrenamtliche Arbeit haben sich gelohnt: Aus dem kleinsten Straßenbahnbetrieb der Welt ist der wahrscheinlich interessanteste Europas geworden. Mit der Überzeugung „Geht nicht gibt’s nicht“ wurde die Vision von der Traunseetram Realität – auch dank vieler Mitstreiter. Solche brauchen wir auch in Zukunft: Vielleicht führt die Tram dereinst nach Altmünster und Laakirchen…sag niemals nie!“