Immer mehr Menschen lassen Auto stehen und nutzen Öffentlichen Verkehr
Deutliche Zuwächse der Fahrgastzahlen an Wochenenden und Feiertagen – Freizeitmobilität geht Richtung Öffentlichen Verkehr und erstmals mehr Fahrgäste im OÖVV als vor Corona-Pandemie,
z.B. bei der Traunseetram bis zu 18 Prozent mehr Fahrgäste als vor Corona-Pandemie
Während der Corona-Pandemie sind die Fahrgastzahlen im öffentlichen regionalen Bus- und Bahnverkehr innerhalb des OÖ Verbundraumes teilweise um bis zu 80 Prozent eingebrochen. Nach wie vor stellt uns das Corona-Virus vor große ökonomische und soziale Herausforderungen, doch bestimmt es längst nicht mehr unseren Alltag, wie zu Beginn der Pandemie. Dementsprechend hat sich das gesellschaftliche Leben wieder weitestgehend normalisiert und auch die Fahrgastzahlen im Öffentlichen Verkehr stabilisierten sich Schritt für Schritt und näherten sich zuletzt immer mehr dem Niveau von vor der Corona-Krise an. Ein weiterer Grund für die verstärkte Rückkehr der Fahrgäste sind auch bewusstseinsbildende Maßnahmen. Multimediale Kampagnen wie ‚MOBIL ANS ZIEL‘ sind starke Zugpferde, die Menschen nicht nur informieren, sondern von innovativen und umweltschonenden Mobilitätslösungen überzeugen. Mittlerweile sind auf vielen Regionalbus- und Bahnverbindungen erstmals wieder mehr Fahrgäste im Verbundraum unterwegs als vor der Corona-Krise. Vor allem an Wochenenden und Feiertagen nutzen die Fahrgäste das attraktive Angebot des OÖ Verkehrsbundes stärker als je zuvor. Die Freizeitmobilität nimmt Fahrt auf und immer mehr Menschen entscheiden sich für die bequeme und klimaschonende Art des Reisens mit Bus und Bahn und profitieren gleichzeitig von attraktiven Tarifen und Kooperationen des OÖ Verkehrsverbundes.
Im März 2020 wurde in Österreich der erste Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie verhängt. Das öffentliche Leben stand still und die Mobilität der Menschen wurde auf ein Minimum eingeschränkt. Neben dem Autoverkehr, der kurzfristig um rund 57 Prozent österreichweit zurückging, verzeichnete auch der öffentliche Personennahverkehr empfindliche Einbrüche der Fahrgastzahlen. Erstmals seit Beginn der Pandemie liegen die Fahrgastzahlen auf vielen Regionalbus- und Bahnverbindungen an Wochenenden und Feiertagen im OÖ Verbundraum nun wieder über dem Vergleichszeitraum vor Corona. Eine Entwicklung, die unter anderem mit viel Überzeugungsarbeit, der intensiven Bewusstseinsbildung für den Öffentlichen Verkehr sowie klimaschonender Mobilität und neuen Tarifprodukten wie dem KlimaTicket OÖ oder dem Freizeit-Ticket OÖ zu tun hat.
„Seit dem Beginn der Corona-Pandemie erlebte der Öffentliche Verkehr erhebliche Fahrgastzahlschwankungen. Zwischen den verschiedenen Lockdownphasen mussten wir und unsere Fahrgäste flexibel sein und uns immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Vor diesem Hintergrund ist es besonders erfreulich, wie sich die Fahrgastzahlen in den letzten Monaten entwickeln. Natürlich wollen wir immer noch mehr Menschen von den Vorzügen öffentlicher Verkehrsmittel überzeugen. Das tun wir nicht nur durch den Ausbau der Infrastruktur, sondern auch durch Verbesserung unserer Angebote und über intensive Vermittlungsarbeit. Insbesondere mit unserer Mobilitätsinitiative ‚MOBIL ANS ZIEL‘ setzen wir ein klares Zeichen Richtung Zukunft hin zu klimaschonender Mobilität, das bei der Bevölkerung ganz offensichtlich ankommt und immer mehr Menschen von alternativen Mobilitätslösungen überzeugt.“, freut sich Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner über die positive Entwicklung.
Mehr Freizeitnutzung im Öffentlichen Verkehr durch attraktive Angebote
Insbesondere an Wochenenden und Feiertagen, also in der Freizeit der Menschen, ist in den letzten Monaten eine Steigerung der Fahrgastzahlen spür- und messbar. Immer mehr Menschen in Oberösterreich nutzen die Möglichkeit, ihre Freizeitziele mit den Öffis zu erreichen und reisen damit ohne Stress und Stau bequem zu ihren Ausflugszielen in ganz Oberösterreich. Vor allem der Regionalbusverkehr legte an den Wochenenden und Feiertagen zu, mit Fahrgastzahl-Steigerungen von bis zu 40 Prozent im Vergleich zu 2019. Im Durchschnitt sind samstags rund 14 Prozent, sonn- und feiertags rund 25 Prozent mehr Fahrgäste im Regionalbusnetz des OÖ Verkehrsverbundes unterwegs als noch 2019. Attraktive Tarifangebote wie das KlimaTicket OÖ oder das Freizeit-Ticket OÖ tragen wesentlich zur Mobilitätsverlagerung auf klimafreundliche Verkehrsmittel in der Freizeit bei und liefern starke Argumente für den Umstieg von Individualverkehr auf den Öffentlichen Verkehr. Darüber hinaus setzen Kooperationen mit Gemeinden, Tourismus oder Veranstaltern gezielte Anreize öffentlich anzureisen und zu profitieren – etwa durch Aktionswochen oder Gutschein-Aktionen. Ganz nach dem Motto: Wer öffentlich anreist, schont nicht nur Nerven und Umwelt, sondern auch das Geldbörserl.
OÖVV-Kooperationen wie zuletzt mit der Messe & Wiesn Freistadt (Konsumations-Gutschein bei Anreise mit den Öffis) oder Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG (Ermäßigungen auf Bergbahn-Tickets, Eintritte, ect.) sollen mehr Menschen davon überzeugen, auch in der Freizeit auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
„Immer mehr Menschen lassen das Auto auch in der Freizeit stehen und nutzen öffentliche Verkehrsmittel für Kurzurlaube, Ausflüge oder spontane Wochenend-Trips. Zum einen liegt das an den günstigen Tarifangeboten wie dem KlimaTicket OÖ und dem Freizeit-Ticket OÖ, zum anderen aber auch an attraktiven Kooperationen, die der OÖ Verkehrsverbund gemeinsam mit seinen Partnern für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher auf die Beine gestellt hat. In der Freizeitmobilität liegen noch ungenutzte Potentiale, die wir in Zukunft weiter forcieren möchten“, zeigt sich Herbert Kubasta, Geschäftsführer der OÖ Verkehrsverbund Gesellschaft, erfreut über die gute Entwicklung. Ziel ist es Ausflugsziele in Oberösterreich umweltfreundlich, entspannt und ohne Parkplatzsuche zu erreichen. Damit möchte man die Auslastung der öffentlichen Verkehrsmittel in den schwächer frequentierten Zeiten verbessern, eine verkehrliche Entlastung schaffen und somit eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität auch in der Freizeit ermöglichen.
Traunseetram: bis zu 18 Prozent mehr Fahrgäste als vor Corona-Pandemie
Neben den Fahrgaststeigerungen im Regionalbusverkehr gibt es auch zahlreiche Verbindungen im Schienenverkehr mit deutlichen Nachfragezuwächsen nicht nur an Wochenenden und Feiertagen. Dank intensiver Informations- und Werbekampagnen sowie attraktiver Eventkooperationen zeigen auch hier die Zahlen in die richtige Richtung. Mit Steigerungsraten von bis zu 18% verzeichnet die Traunseetram seit März 2022 Monat für Monat Höchstwerte in der Fahrgastauslastung. Starke Frequenzzuwächse sind außerdem derzeit an Dienstagen zum Gmundner Wochenmarkt zu verzeichnen. Die Traunseetram ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Gmundner-Veranstaltungslogistik, ohne die eine ausreichende Fahrgastbeförderung, wie etwa beim Gmundner Mondscheinbummel, nicht zu bewältigen wäre. Vorausgesetzt die Corona-Situation bleibt stabil, erwarten der OÖ Verkehrsverbund und der Betreiber Stern & Hafferl hochgerechnet auf das Gesamtjahr 2022 ein Rekordjahr mit um die 800.000 Fahrgäste. 2019 waren noch 733.000 Fahrgäste mit der Traunseetram unterwegs.
Eine ähnlich positive Zwischenbilanz lässt sich aus den Hochrechnungen der Atterseebahn berichten, mit der Urlauberinnen und Urlauber sowie Tagestouristinnen und -touristen gemütlich und ohne Stau die wunderschöne Landschaft des Salzkammerguts genießen können. Auch in diesem Fall arbeitet man eng mit dem Tourismus zusammen, um bedarfsorientierte Angebote zu schaffen. So setzt das Unternehmen Stern & Hafferl auf seiner Strecke drei moderne Niederflur-Triebwagen ein, in denen auch Fahrräder Platz haben. Selbst der Taktverkehr wurde in den Sommermonaten verstärkt, damit Gäste noch die Abendstimmung am Attersee genießen können, bevor sie die Heimreise antreten. Auch für die Winter-Saison rund um den Advent und an den Einkaufsamstagen sind wieder spezielle Angebote geplant, die zum entspannten Reisen mit Traunseetram und Atterseebahn einladen.