130 Jahre Gmundner Straßenbahn: Ein Tag voller Nostalgie, Innovation und Gemeinschaft
Die Feierlichkeiten zum 130-jährigen Jubiläum der Gmundner Straßenbahn am 16. August 2024 waren ein voller Erfolg und zogen zahlreiche Gäste in den Franz-Josef-Park und die historische Remise 1894. Das Event stand im Zeichen von Tradition, der Zukunft der Mobilität und der engen Verbundenheit mit der Region. Hochrangige Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und der Region sowie viele Besucher fanden sich ein, um dieses besondere Jubiläum zu feiern.
Die Feierlichkeiten
Der Festakt begann im Franz-Josef-Park, wo Karl Neumann, CEO der Stern-Gruppe, und Günter Neumann, Geschäftsführer von Stern & Hafferl Verkehr, die Gäste herzlich begrüßten. In ihren Reden betonten sie die historische Bedeutung der Gmundner Straßenbahn als Pionierprojekt in der Elektromobilität und ihren anhaltenden Beitrag zur nachhaltigen Mobilität in der Region. Günter Neumann unterstrich die Bedeutung des Jubiläums mit den Worten: „Die Gmundner Straßenbahn ist nicht nur ein Stück unserer Geschichte, sondern auch ein Symbol für unseren kontinuierlichen Einsatz für innovative und nachhaltige Mobilitätslösungen. Heute feiern wir nicht nur 130 Jahre Tradition, sondern auch 130 Jahre zukunftsorientiertes Denken.“
Hochrangiges Publikum aus Politik, Wirtschaft & der Region
Landesrat Mag. Günther Steinkellner betonte die wichtige Rolle der Traunseetram für die regionale Mobilität: „Die 130-jährige Geschichte der Straßenbahn Gmunden steht sinnbildlich für die Bedeutung öffentlicher Mobilität in unserer Region. Seit über einem Jahrhundert verbindet die Straßenbahn die Menschen in Gmunden und leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Lebensqualität und Nachhaltigkeit. Die Firma Stern & Hafferl hat mit ihrer kontinuierlichen Innovationskraft und ihrem Engagement dafür gesorgt, dass diese historische Verkehrsverbindung nicht nur ein Relikt der Vergangenheit, sondern auch ein entscheidender Baustein für die Zukunft des öffentlichen Verkehrs bleibt. Die Entwicklung der Straßenbahn zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, in zukunftsorientierte, öffentliche Mobilitätslösungen zu investieren, um den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger gerecht zu werden.“
In einem gemeinsamen Talk diskutierten Gunter Mackinger, Vorstand der Lokalbahn AG, und Herbert Kubasta, Geschäftsführer des OÖVV, über die Herausforderungen und Zukunftsperspektiven des regionalen Bahnverkehrs. Gunter Mackinger merkte an: „Der heutige Eigentümer – die Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf AG – hat mit Stern & Hafferl nicht nur einen potenten und verlässlichen Eigentümer, sondern auch seit 130 Jahren für die heutige Traunseetram einen kompetenten und professionellen Betreiber – auch dies eine bewährte Partnerschaft, die es zu feiern gilt!“. Die wichtige Rolle der Traunseetram für die lokale Entwicklung und die Vernetzung der Gemeinden wurde von Herbert Kubasta hervorgehoben: „Mit der Traunseetram haben Gmunden und die übrigen an der Strecke liegenden Gemeinden eines der modernsten Verkehrsmittel in Österreich. Gemeinsam mit Stern & Hafferl und zahlreichen unterschiedlichen Partnern arbeiten wir sehr intensiv daran, laufend mehr Menschen davon zu überzeugen, vom Auto auf die öffentlichen Verkehrsmittel in der Region umzusteigen. Und es ist sehr erfreulich, dass die Fahrgastzahlen auf der Traunseetram kontinuierlich steigen. Dabei ist sie nicht nur für Fahrten zur Arbeit oder Schule wichtig, sondern mittlerweile ein fester Bestandteil der Gmundner-Veranstaltungslogistik, ohne die eine ausreichende Beförderung der Event-Besucherinnen und -Besucher, wie etwa beim Gmundner Mondscheinbummel, nicht mehr zu bewältigen wäre.“
Der Nachmittag in der Remise 1894 wurde vom Verein Pro Gmundner Straßenbahn gestaltet und bot den Gästen eine Reihe von weiteren Programmpunkten, darunter eine bewegende Ehrung verdienter Persönlichkeiten sowie die Vorstellung des Österreichischen Bahnkulturpreises. In der Podiumsdiskussion „Schienen in die Zukunft“ wurden aktuelle und zukünftige Entwicklungen im Bereich der Schienenverkehrstechnik beleuchtet. Experten und Vertreter aus der Bahnindustrie, Wissenschaft und Politik diskutierten über innovative Konzepte und die Bedeutung nachhaltiger Mobilitätslösungen.
Otfried Knoll, Obmann und unermüdlicher Motor des Vereins Gmundner Straßenbahn, brachte das Jubiläum launig auf den Punkt: „Wenn man das hundertste, hundertfünfundzwanzigste und das hundertdreißigste Jahr des Bestehens immer mit dem klaren Blick in die Zukunft gestalten darf, zeigt das die Verbundenheit aller Entscheidungsträger mit der seinerzeit kleinsten Straßenbahn der Welt. Durch mutige Initiativen entwickelte sie sich inzwischen zu einer der interessantesten Bahnen weltweit!“
Abwechslungsreiches Rahmenprogramm für Jung & Alt
Für Unterhaltung und Information sorgte ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm: Nostalgiefahrten mit den historischen Triebwagen GM 5 (Baujahr 1911) und GM 100 (Baujahr 1898) begeisterten die Besucher ebenso wie das Kinderprogramm mit Zauberer, Hüpfburg und einer spannenden Rätselrallye. Infostände von Stern & Hafferl, dem OÖVV und dem Verein Pro Gmundner Straßenbahn präsentierten aktuelle Projekte und Informationen über die Zukunft der Mobilität. Eine Ausstellung zur Geschichte der Straßenbahn sowie eine Sonderausstellung des Kunstforum Salzkammergut ergänzten das umfangreiche Programm.
Die Jubiläumsfeierlichkeiten boten einen gelungenen Mix aus Rückblicken auf die reiche Geschichte der Gmundner Straßenbahn und zukunftsweisenden Diskussionen. Es war ein Tag, der die enge Verbindung zwischen der Straßenbahn, den Menschen und der Region unterstrich. Mit Stolz und Freude blicken Stern & Hafferl Verkehr und die gesamte Region auf 130 Jahre bewegte Geschichte und die vielversprechende Zukunft der Traunseetram.
130 Jahre E-Mobilität
Die Traunseetram, die als Österreichs älteste, in Betrieb befindliche elektrische Bahn gilt, wurde in einer Zeit gebaut, in der an Haushaltselektrifizierung mit Kühlschrank, Herd oder elektrischem Licht noch nicht zu denken war. Trotz dieser Herausforderungen wagte man den Bau der Bahn nicht im Flachland, sondern mit einer Steigung von 100 ‰ (10 %), was damals ohne Vorbild war. Die Traunseetram ist damit nicht nur die älteste, noch betriebene elektrische Bahn des Landes, sondern auch eine der steilsten Reibungsbahnen weltweit.
Die Gmundner Straßenbahn ist damit ein lebendiges Beispiel für gelebte nachhaltige Visionen, die weit über ihre Zeit hinausweisen. Das zeigte sich besonders beim „Jahrhundertprojekt Traunseetram“: Die vieldiskutierte, teils umstrittene, am 01. September 2018 fertiggestellte Durchbindung der Strecke vom Gmundner Hauptbahnhof nach Vorchdorf, bei der die Traunseebahn mit der Gmundner Straßenbahn verbunden wurde. Heute geben die Zahlen dem Projekt Recht: Die Traunseetram verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr ein starkes Wachstum von über 19 Prozent. Knapp 912.000 Fahrgäste laut automatisierter Zählung im Jahr 2023 bedeuten gleichzeitig ein absolutes Rekordjahr. Das erklärte Ziel ist es, heuer den Millionsten Fahrgast in der Traunseetram begrüßen zu dürfen.
Dieser Pioniergeist, der die Grundlage für die Traunseetram legte, ist auch heute noch tief in der DNA von Stern & Hafferl Verkehr verwurzelt. Seit 130 Jahren steht das Unternehmen nicht nur für Tradition, sondern auch für kontinuierliche Innovation und den unermüdlichen Vorwärtstrend in der Elektromobilität. Mit einem klaren Fokus auf nachhaltige Mobilitätslösungen und technologischen Fortschritt setzt Stern & Hafferl weiterhin Maßstäbe im öffentlichen Verkehr – stets mit dem Blick auf die Zukunft gerichtet.